"KREBSMITTEL" PC-SPES: BLUTUNGEN |
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Für das chinesische Kräutergemisch PC-SPES, das im Internet zur Behandlung des Prostatakarzinoms beworben wird, fehlen kontrollierte Studien, die
einen klinischen Nutzen belegen. Das in den USA als "Nahrungsergänzung" vertriebene Mittel ist in Deutschland nicht verkehrsfähig, da
arzneiliche Anwendungen beansprucht werden, aber eine Zulassung als Arzneimittel fehlt. Schwere östrogenartige Nebenwirkungen kommen vor (a-t 2001; 32: 46). Jetzt werden auch bedrohliche Blutungen beschrieben. Nach einmonatiger Einnahme von täglich
zwölf Kapseln PC-SPES (der doppelten vom Hersteller angegebenen Dosis) kommt ein 62-jähriger Mann wegen Synkope, Nasenbluten,
Abdominalschmerzen, Hämaturie und Teerstuhl in die Klinik. Im Computer-Tomogramm lassen sich große retroperitoneale Hämatome erkennen. Die
Leberfunktion ist normal. Die Störwirkungen werden auf Phytokumarine zurückgeführt, die in einem Bestandteil der Kräutermischung enthalten
sind.1
Vor der Verwendung "traditioneller chinesischer Medikamente" (TCM) wurde schon häufiger gewarnt - zuletzt in Großbritannien: In den als
pflanzlich deklarierten Produkten finden sich immer wieder bedenkliche und illegale Bestandteile, beispielsweise das unter Kanzerogenitätsverdacht stehende
Osterluzeikraut2,3 (Aristolochia; a-t 1986; Nr. 8: 70-3), aber auch Quecksilber- und Arsen-Verbindungen sowie nicht deklarierte Kortikoide.2
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