GESTÖRTER EISPRUNG UNTER NSAR UND COX-2-HEMMERN |
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Neben ihrer Funktion bei Entzündungen, im Magen-Darm-Trakt oder in der Niere sind Prostaglandine auch an Fortpflanzungsprozessen beteiligt. Im
Tierversuch beeinträchtigt Mangel an Cyclooxygenase (Cox)-1 den Geburtsvorgang, Cox-2-Mangel den Eisprung, die Einnistung und die Ausbildung der
Dezidua.1 Unter Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) ist das so genannte Luteinized-unruptured-follicle (LUF)-Syndrom beschrieben, bei dem
bei normalen Progesteronspiegeln der Eisprung ausbleibt. Die regelmäßige Einnahme von NSAR wie Diclofenac (VOLTAREN u.a.) kann daher für die
ungewollte Kinderlosigkeit junger Frauen mit rheumatischen Erkrankungen verantwortlich sein. Mehrfach wurden betroffene Frauen innerhalb weniger Wochen bis
Monate nach Absetzen von NSAR schwanger.2-4 Charakteristika des LUF-Syndroms werden jetzt auch unter dem selektiven Cox-2-Hemmer Rofecoxib
(VIOXX) beschrieben.5 Bei ungeklärter Infertilität junger Rheumapatientinnen ist an NSAR beziehungsweise Cox-2-Hemmer als Ursache zu
denken.1
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