THROMBOEMBOLIERISIKO UNTER CYPROTERONAZETAT (IN DIANE) |
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Das erhöhte Thromboembolie-Risiko durch Desogestrel (in LOVELLE, MARVELON)- und Gestoden (in FEMOVAN, MINULET)-haltige Kontrazeptiva gilt
inzwischen als gesichert (a-t 2001; 32: 104). Auch für das antiandrogen wirkende Gestagen Cyproteronazetat (in
DIANE 35) verdichten sich Hinweise auf eine erhöhte Gefährdung. Nach einer aktuellen US-amerikanischen Fall-Kontroll-Studie steigert die Einnahme von
35 µg Ethinylestradiol plus Cyproteronazetat das Risiko gegenüber "Pillen" mit Levonorgestrel (z.B. in LEIOS, MINISISTON) um das
3,9fache.1 Die Untersuchung bestätigt zwei ältere Arbeiten: In der WHO-Studie zu venösen Thromboembolien unter oralen Kontrazeptiva
wird die Risikoerhöhung unter Levonorgestrel mit 3,4, die unter Cyproteronazetat mit 14,9 angegeben.2 Zu ähnlicher Einschätzung kommt
auch eine neuseeländische Fall-Kontroll-Studie, die den Einfluss auf das Risiko tödlicher Lungenembolien untersucht. Levonorgestrel-haltige Pillen
erhöhen die Gefährdung auf das 5,1fache, Kontrazeptiva mit Cyproteronazetat dagegen auf das 17,6fache.3 Ein entsprechender Warnhinweis
fehlt in den Produktinformationen von DIANE 35.
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