CAVE: ANTHRAZYKLIN-CHEMOTHERAPIE NACH TRASTUZUMAB (HERCEPTIN) |
Die ausgeprägte Kardiotoxizität von Trastuzumab (HERCEPTIN) ist bekannt (a-t 2000; 31: 45-
6). Besonders herzschädlich ist der gegen Brustkrebs verwendete monoklonale Antikörper in Kombination mit Anthrazyklin-Chemotherapeutika wie
Doxorubicin (ADRIBLASTIN u.a.) oder Epirubicin (FARMORUBICIN). Die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert. Gefährdung durch Anthrazykline
besteht jedoch auch, wenn Trastuzumab schon lange abgesetzt ist. Nach vorläufigen Daten einer noch nicht abgeschlossenen Studie ist die Halbwertszeit von
Trastuzumab mit 25 Tagen beträchtlich länger als die bisher angenommenen durchschnittlich fünf bis sechs Tage. Somit dauert es bis zu 22 Wochen
nach Absetzen, bis sich Trastuzumab nicht mehr im Blut befindet. Die europäische Behörde weist daher darauf hin, Anthrazykline möglichst erst 22
Wochen nach Beendigung einer Behandlung mit Trastuzumab zu verwenden. Bei Behandlungsbedarf vor Ablauf dieser Sperrfrist ist die Herzfunktion besonders
sorgfältig zu kontrollieren. An den Dosisempfehlungen für Trastuzumab soll sich nichts ändern.
EMEA: Public Statement on Trastuzumab (HERCEPTIN), 13. Juni 2001
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