HARNINKONTINENZ DURCH ALZHEIMER-MITTEL DONEPEZIL (ARICEPT) |
Japanische Neurologen berichten über 7 (7%) von 94 Patienten, die unter Einnahme des Alzheimermittels Donepezil (ARICEPT; vgl. a-t 1997; Nr. 11: 113) harninkontinent werden. Betroffen sind Frauen und Männer ab 65 Jahren. Die Beschwerden
setzen zu Beginn der Einnahme des Azetylcholinesterasehemmers oder nach Dosiserhöhung auf 5 mg/Tag ein und klingen bei fünf der sieben
Betroffenen trotz fortgesetzten Gebrauchs innerhalb einiger Tage wieder ab.1
Harninkontinenz beeinträchtigt die Lebensqualität und erschwert die Betreuung der Patienten. Die Störwirkung wird in den sehr dürftigen
deutschen2 und österreichischen3 Produktinformationen nicht genannt, wohl aber als "häufig" in den ausführlicheren
Produktdaten der Schweiz4 und der USA5.
Cave: Harninkontinenz kann als Ausdruck oder Verschlechterung der Demenz fehlinterpretiert werden, vor allem, wenn sie bei fortgesetzter Einnahme nicht
abklingt. Die Behandlung mit anticholinergen Spasmolytika wie Trospiumchlorid (SPASMEX u.a.) ist kontraindiziert, da auch die erwünschten zentralen Effekte
von Donepezil abgeschwächt werden.
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