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GALAVIT wird als 5-Amino-1,2,3,4-tetrahydrophthalazin-1,4-dion-Natriumsalz bezeichnet (vgl. a-t
2000; 31: 98-9). Als ich das las ..., erkannte ich, dass es sich um das Reagenz LUMINOL zur Erzeugung einer Chemilumineszenz* handelt. Wäre da nicht
eine chemische Ungereimtheit: Man kann von LUMINOL kein Natriumsalz herstellen, und das ist merkwürdig. Aber zweifelsfrei ist LUMINOL die freie Base von
GALAVIT. Im Merck-Katalog finden Sie auf S. 856 LUMINOL = 5-Amino-1,2,3,4-tetrahydrophthalazin-1,4-dion (S. 220: 10 g kosten 71,50 DM), und dies ist genau
dieselbe Bezeichnung, wie sie von den Russen angegeben worden ist... Aber was ich mir nicht erklären kann: Wie kommen die Russen dazu, von einem
Natriumsalz zu sprechen? Ich kann mir eine Tautomerie der zyklischen Amidstruktur unter gleichzeitiger Bildung einer negativen Ladung am Sauerstoff nicht
vorstellen. In diesem Fall ist die Nomenklatur falsch, weil es sich um das Natriumsalz eines Dihydrophthalazin-Derivates handelt.
Prof. Dr. D. HEBER (Pharmazeut. Inst. der C.-ALBERTS-Universität Kiel)
D-24118 Kiel
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