ANAPHYLAKTOIDE REAKTIONEN UNTER ALTEPLASE (ACTILYSE) |
Bei Patienten, die nach Schlaganfall eine Lyse mit Alteplase (ACTILYSE) erhalten,* gilt das Hauptaugenmerk der Gefährdung durch intrazerebrale
Blutungen. Doch auch anaphylaktoide Reaktionen scheinen häufiger vorzukommen als bislang angenommen (laut Fachinformation
"selten"1, in Rote Liste2 überhaupt nicht erwähnt). Von 105 Kanadiern mit akutem Hirninfarkt, die Alteplase i.v. erhalten,
entwickeln zwei (2%) ein Angioödem der Zunge. Bei einer Frau endet die anaphylaktoide Reaktion durch Atemwegsblockade tödlich. Als Ursache werden
ein zuvor nicht diagnostizierter C1-Esterase-Inhibitormangel sowie die Einnahme eines ACE-Hemmers angeschuldigt.3
Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte liegen fünf Berichte zu anaphylaktoiden Reaktionen in Verbindung mit Alteplase vor sowie je
eine Meldung zu Gesichtsödem, Mundödem und generalisiertem Ödem.4
Die kanadischen Autoren raten, 30 bis 45 Minuten nach Beginn der Infusion von Alteplase Zunge und Oropharynx zu inspizieren und Patienten, die ACE-Hemmer
einnehmen, besonders sorgfältig zu überwachen.3
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