SPONDYLON S ein teurer Rest: Von den als Schmerzmittel bei rheumatischen Erkrankungen angebotenen SPONDYLON-B-Kapseln
wurden 1989 über 1 Million Tagesdosen im Wert von 3 Millionen DM verordnet. Neben Analgetika, dem sedierenden Antihistamin Diphenhydramin und
Vitaminen, enthält das Mittel den hypnotisch wirkenden Uralt-Alkohol Methylpentynol (Patent von 1913), von dem Abhängigkeit bekannt ist
(NETZWERK-Fall 3259; MEYLER/HERXHEIMER: "Side Effects of Drugs 7", Excerpta Medica, Amsterdam 1972, Seite 57). Als
"Nachfolgepräparat des früheren SPONDYLON-B" ist nunmehr SPONDYLON S erhältlich. Eine Kapsel enthält lediglich 220 mg
Phenazon und 165 mg Salizylamid, für das es laut neuer BGA-Monographie keine Indikationen gibt (Pharm. Ztg. 136 [1991], 329). Entzugssymptome bei der
Umstellung auf die neue, Methylpentynol-freie Variante halten wir für denkbar. Das abgespeckte, nicht sinnvolle und unterdosierte Mite-Analgetikum behält
seinen Forte-Preis: 20 Kapseln kosten 15,95 DM (zum Vergleich: Festbetrag für 20 Azetylsalizylsäuretabletten zu 500 mg: 3,20 DM).
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