Erworbene APC-Resistenz Ursache für unterschiedliche Thrombogenität oraler Kontrazeptiva? Nach einer randomisierten Cross-
over-Studie, in der 33 gesunde Frauen nacheinander ein Levonorgestrel (Typ MICROGYNON)- und ein Desogestrel (Typ MARVELON)- haltiges Kontrazeptivum
einnehmen, könnte eine erworbene Resistenz gegen das antikoagulatorisch wirkende aktivierte Protein C (APC; vgl. a-t 1996; Nr. 12: 118) für die höhere Thrombogenität der sogenannten Drittgenerationspillen (a-t 1999; Nr. 10: 111-2) verantwortlich sein. Beide Kontrazeptiva beeinträchtigen die Hemmwirkung von APC auf die
Thrombinbildung und reduzieren so dessen antithrombotische Wirkung. Unter Desogestrel nimmt die APC-Resistenz jedoch deutlicher zu als unter Levonorgestrel.
Die kleine Studie hat eine hohe Abbruchrate (15%) und prüft gleichzeitig eine Fülle hämostatischer Variablen. Das Ergebnis bedarf daher der
Bestätigung in einer gezielt auf APC-Resistenz angelegten Untersuchung (ROSING, J. et al.: Lancet 1999; 354: 2036-40).
|
| © 2000 arznei-telegramm |