Kurz und bündig a-t 1999; Nr. 12: 128

Hände weg von der Halswirbelsäule - Schlaganfall nach chiropraktischem Manöver: Eine 34-jährige, bis dahin gesunde Frau entwickelt nach chiropraktischer Behandlung wegen Nackenschmerzen eine doppelseitige Dissektion der Arteriae vertebrales mit Kleinhirn- und Medulla- oblongata-Infarkten, die mit schweren neurologischen Ausfällen einhergehen. Wandeinrisse in den hirnversorgenden Arterien sind die Ursache für etwa fünf Prozent der Schlaganfälle. Ruckartige forcierte Kopfbewegungen, wie sie bei chiropraktischen Manövern zur Korrektur von vermuteten Halswirbelfehlstellungen vorgenommen werden, können ausgeprägte Zug- und Scherwirkungen auf die Vertebralarterien im oberen Halswirbelsäulenbereich ausüben. Vertebralisdissektionen nach chiropraktischen Manipulationen sind in der Literatur mehr als vierzigmal beschrieben. Im Hinblick auf die ernsten Komplikationen halten die Autoren chiropraktische Manöver an der Halswirbelsäule für bedenklich (LEWEKE, F. et al.: Akt. Neurologie 26 [1999], 35).


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