AZETYLZYSTEIN-PRÄPARATE IM TEST - QUALITÄT TROTZ STARKEN GERUCHS? |
Azetylzystein-haltige Arzneimittel werden häufig beanstandet, weil sie beim Öffnen der Packung oder im Laufe der Lagerung unangenehm
nach Schwefelverbindungen riechen. Eine Reihenuntersuchung des Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker bestätigt jedoch allen 40 geprüften
Azetylzystein-Präparaten zu 600 mg ordnungsgemäße pharmazeutische Qualität,1 auch wenn jeweils eine geprüfte Charge
(ACETYLCYSTEIN ATID Tabletten, AZUBRONCHIN Brausetabletten und DURABRONCHAL Brausetabletten) oder zwei Chargen (NAC-RATIOPHARM
Trinktabletten) beim Öffnen der Packung stark riechen. Die Nase nimmt Verbindungen wie Schwefelwasserstoff in einer Konzentration von 0,000001% wahr - in
Mengen, die formal noch nicht zur Beanstandung der pharmazeutischen Qualität führen.1
Die geprüften Granulat- und Pulverzubereitungen riechen allenfalls mäßig. Bei ACEMUC Brausetabletten, ACEMUC DISPERS Filmtabletten,
BROMUC Brausetabletten und FLUIMUCIL LONG Brausetabletten findet sich im Test keine Geruchsbeeinträchtigung.1 Es geht also auch
ohne.
Unangenehmer Geruch, der die Akzeptanz des Arzneimittels behindert, kann in Abhängigkeit der Lagerbedingungen entstehen. Wird das umstrittene
Expektorans (a-t 6 [1990], 59)2 an einem feuchten Platz oder nicht ordnungsgemäß verschlossen
aufbewahrt, ist mit Zersetzung von Azetylzystein und starker Geruchsentwicklung zu rechnen.
1 | ALI, S. L. et al.: Pharm. Ztg. 144 (1999), 2520 |
2 | "Arzneimittelkursbuch 99/2000", A.V.I. Berlin, 1999, Seite 1900 |
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