Herzrhythmusstörungen durch Moclobemid (AURORIX)? Nach etwa fünfwöchiger Einnahme des reversiblen
Monoaminooxidase-A-Hemmers Moclobemid (AURORIX) wird bei einem 23-jährigen Mann während eines Ruhe-EKGs zufällig eine
Sinusknotenfehlfunktion festgestellt mit Wechsel zwischen Sinus- und AV-Ersatzrhythmus. Die Rhythmusstörung bessert sich nach Absetzen. Die
kardiologische Abklärung bleibt ohne auffälligen Befund (NETZWERK-Bericht 9955). Eine 31-jährige Frau läßt nach mehrwöchiger
Einnahme des MAO-Hemmers wegen Herzklopfens ein EKG anfertigen, das einen AV-Block ersten Grades aufweist. Nach Absetzen bildet sich die verlängerte
Überleitungszeit zurück (9652). Ein bislang herzgesunder 37-jähriger Maschinenführer entwickelt nach mehrwöchiger Einnahme von
Moclobemid eine supraventrikuläre Tachykardie mit bis zu 220 Schlägen pro Minute. Der Blutdruck fällt dabei systolisch auf 60 mmHg (5185). Dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegen 50 Berichte über Herzrhythmusstörungen in Verbindung mit Moclobemid vor. Bei
24 wurde kein weiteres arrhythmogenes Arzneimittel eingenommen (Schreiben vom 27. April 1999). Der Hersteller Hoffmann-La Roche sieht "keinen
begründeten Verdacht, dass Moclobemid kardiale Arrhythmien verursacht" (Schreiben vom 21. April 1999). Was bei diesem Sachverhalt noch
"unbegründet" sein soll, bleibt unergründlich, -Red.
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