BEHANDLUNG DER NARKOLEPSIE |
... Das von Ihnen zur Behandlung des imperativen Schlafdrangs erwähnte TERONAC (a-t 9
[1990], 80) ist seit Anfang 1990 nicht mehr im Handel, kann aber
über Auslandsapotheken weiterhin bezogen werden. Bei sporadischem Einsatz reicht in vielen Fällen entgegen Ihrer Angabe schon eine Dosierung von 2
x 0,5 mg (vormittags und mittags) voll aus, um eine hinreichende Vigilanz zu erreichen. Bei Männern über 50 Jahren ist wegen möglicher
Miktionsbeschwerden und Prostatorrhoe Vorsicht geboten. Außerdem wird wegen der langdauernden Wirkung der ohnehin meist gestörte Nachtschlaf
zumindest subjektiv ungünstig beeinflußt.
Neben dem von Ihnen angeführten TRADON (Pemolin) hat das von Ihnen nicht angeführte AN 1 (Amfetaminil) eine ähnliche Wirkung wie
TERONAC. Die Dosierung von 1 x 20 mg und 1 x 10 mg entspricht in etwa der Wirkung der obengenannten Dosierung von TERONAC.
Die Auswirkungen auf die Vigilanz sind von Person zu Person unterschiedlich. Eine medikamentöse Einstellung sollte daher zweckmäßigerweise in
der Klinik vorgenommen werden und durch geeignete, mehrfach täglich durchgeführte Dauervigilanztests objektiviert werden. Bei der endgültigen
Dosierung ist zu berücksichtigen, daß im beruflichen Alltagsleben den Müdigkeitsattacken nicht in der gleichen Weise nachgegeben werden kann,
wie dies in der Klinik möglich ist (und zumeist auch in Anspruch genommen wird). Eine Kontrolle durch ein sogenanntes "klinisches Schlaftagebuch"
ist angeraten...
E. F. BREUHAUS
Deutsche Narkolepsie-Gesellschaft
W-5650 Solingen 1
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