SCHWERE HAUTSCHÄDEN UNTER PROTONENPUMPENHEMMERN |
Die japanischen Produktinformationen zu Protonenpumpenhemmern müssen in Zukunft auf schwere Hautreaktionen hinweisen. Das 1992 eingeführte
Omeprazol (ANTRA u.a.) wird zweimal mit toxischer epidermaler Nekrolyse (LYELL-Syndrom) in Verbindung gebracht. Ein 70-jähriger Mann stirbt. Unter Lansoprazol
(LANZOR u.a.) entwickelt ein Patient ein LYELL-, zwei ein STEVENS-JOHNSON-Syndrom.1 Der Behörde liegen 17 weitere Berichte zu diesen
bedrohlichen Hautreaktionen außerhalb Japans vor.
Die erste Mitteilung über ein LYELL-Syndrom unter Omeprazol stammt aus dem Jahr 1992.2 Die Schädigung verlief seither bei mehreren Betroffenen
tödlich.3 In Frankreich wird ein LYELL-Syndrom auch unter Einnahme von Pantoprazol (RIFUN u.a.) beschrieben.4
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte kennt 16 Berichte aus Deutschland über LYELL-Syndrom. Als Auslöser werden alle drei verfügbaren
"Prazole" verdächtigt, am häufigsten Omeprazol (13). Sechs Meldungen zu STEVENS-JOHNSON-Syndrom und zwei zu Erythema exsudativum multiforme
majus betreffen ausschließlich diesen meistverordneten Protonenpumpenhemmer.5 Astra will für Omeprazol entsprechende Warnhinweise in die deutsche
Fachinformation aufnehmen.6 Takeda und Byk Gulden sehen für ihre Protonenpumpenhemmer im europäisch-amerikanischen Raum keinen
Handlungsbedarf.7,8
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