Künstlicher Bedarf für Kunstinsulin lispro (HUMALOG) dank Insulin U100? Insulin lispro (HUMALOG) verkürzt den Spritz-Ess-
Abstand. Stimmt -aber nur im Vergleich mit U100-Insulin. Ein Vergleich mit U40-Insulin fehlt. Die Neigung besonders der natürlichen Insuline, sich in Sechser-
Verbänden (Hexameren) aneinander zu lagern, nimmt mit höheren Konzentrationen zu. Gleichzeitig sinkt die Absorptionsgeschwindigkeit. In einer Studie
mit 24 Männern wird die Aufnahme von U40- und U100-Insulin aus dem Subkutangewebe mit der von Insulin lispro verglichen. Die Blutspiegel von lispro liegen
15 bis 45 Minuten nach der Injektion deutlich höher als diejenigen nach U100-Insulin. Von U40-Insulin unterscheidet sich Insulin lispro dagegen nur marginal
nach 15 und 30 Minuten, nicht aber nach 45 Minuten (POLASCHEGG, E.: Diab. Res. Clin. Pract. 40 [1998], 39). Es scheint, als ob durch Umstellung auf das
langsam und ineffektiv absorbierte U100-Insulin (a-t 7 [1994], 65; 10 [1994],
98) der Bedarf für Insulin lispro erst künstlich geschaffen wurde. "Insulin U100 hat einfach die schlechteren Absorptionseigenschaften, nicht
HUMALOG die besseren - das ist es" (CHANTELEAU, E.: intern. prax. 38 [1998], 908).
|
© 1998 arznei-telegramm |