Zum Nutzen von Glukokortikoiden bei Krupp-Syndrom: Jedes Jahr erkranken 3 von 100 Kindern meist im Alter zwischen 6 Monaten und 3
Jahren an Atemnot mit Heiserkeit, bellendem Husten und akut einsetzendem inspiratorischen Stridor. Das Krupp-Syndrom wird häufig durch Viren, vor allem
Parainfluenzaviren verursacht (a-t 9 [1994], 86). Kinder mit mäßig ausgeprägten Beschwerden
müssen seltener stationär aufgenommen werden, wenn sie zusätzlich zur Adrenalin-Inhalation (SUPRARENIN u.a.) einmalig intramuskulär 0,6
mg/kg Körpergewicht (KG) Dexamethason (FORTECORTIN u.a.) erhalten oder 4 mg Budesonid (PULMICORT u.a.) inhalieren. In der randomisierten
Doppelblindstudie mit 144 Kindern ist Dexamethason fünf Stunden später dem Budesonid überlegen (JOHNSON, D. W. et al.: N. Engl. J. Med. 339
[1998], 498; JAFFE, D. M.: N. Engl. J. Med. 339 [1998], 553). Dexamethason per os (0,6 mg/kg KG) bessert die klinischen Symptome ähnlich wie vernebeltes
Budesonid (2 mg). Die Kombination aus beiden bringt keine weiteren Vorteile (KLASSEN, T. P. et al.: J. Am. Med. Ass. 279 [1998], 1629). Im Vergleich zu Plazebo
verschaffen auch niedrigere Dosierungen von Dexamethason (0,15 mg/kg KG) Linderung (GEELHOED, G. C. et al.: Brit. Med. J. 313 [1996], 140). Welches das
beste Therapieregime und welcher Glukokortikoidtyp optimal ist, steht nicht fest. Erwiesen ist jedoch, dass Kinder von früher Behandlung mit Glukokortikoiden
profitieren, -Red.
|
© 1998 arznei-telegramm |