APLASTISCHE ANÄMIE UNTER NIFEDIPIN (ADALAT U.A.) |
In einer spanischen Fall-Kontrollstudie lässt ein Follow-up bei 6 von 147 Patienten mit aplastischer Anämie einen Zusammenhang der
Blutschädigung mit der Verordnung von Nifedipin (ADALAT u.a.) erkennen. Der Kalziumantagonist wurde mindestens über sieben Monate bis einen Monat
vor stationärer Aufnahme eingenommen. Nur ein Patient hat zusätzlich ein Medikament verwendet (Allopurinol [ZYLORIC u.a.]), von dem ein
Zusammenhang mit aplastischer Anämie bekannt ist.1
Bezogen auf den Verbrauch im Studiengebiet folgern die Autoren, dass Nifedipin ein signifikantes Risiko für eine aplastische Anämie bedeutet (1,2 pro
100.000 Patienten pro Jahr). Dieses wäre mit dem von Chloramphenicol (PARAXIN u.a.) vergleichbar, für das die Gefährdung mit 1,7 pro 100.000
behandelten Patienten beziffert wird. Per Medline-Recherche (1980-1997) finden sich allerdings keine Berichte zu aplastischen Anämien in Verbindung mit
Nifedipin.1 Bei Verdacht bitten wir um Mitteilung an unser NETZWERK, -Red.
1 LAPORTE, J. R. et al.: Lancet 352 (1998), 619
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