Zur Brustkrebsprophylaxe mit Tamoxifen (NOLVADEX u.a.): Erst vor wenigen Wochen wurde eine US-amerikanische Studie zur Vorbeugung
von Brustkrebs bei Frauen mit erhöhtem Risiko vorzeitig gestoppt, da Zwischenergebnisse eine Minderung der Mammakarzinomrate durch Einnahme von
Tamoxifen (NOLVADEX u.a.) erkennen ließen (a-t 5 [1998], 45). Jetzt fallen zwei kleinere Studien negativ aus. In
einer britischen und einer italienischen Untersuchung mit knapp 2.500 bzw. 5.400 Frauen sinkt die Brustkrebshäufigkeit unter Primärprophylaxe mit dem
Antiöstrogen nicht. Jüngeres durchschnittliches Alter der Teilnehmerinnen in diesen Studien, relativ niedriges Brustkrebsrisiko und hohe Abbruchrate (26%)
in der italienischen Untersuchung, hoher Anteil von Frauen mit erblich bedingtem, möglicherweise eher hormonunabhängigem Karzinomrisiko und
längere Studiendauer in der britischen Untersuchung werden als Erklärung für die Unterschiede herangezogen. Die jüngsten Daten machen
nochmals deutlich, dass es sich nicht rechtfertigen lässt, gesunden Frauen außerhalb klinischer Studien Tamoxifen zur Primärprophylaxe von
Brustkrebs zu verordnen (POWLES, T. et al: Lancet 352 [1998], 98; VERONESI, U. et al.: Lancet 352 [1998], 93; PRITCHARD, K. I.: Lancet 352 [1998], 80/ati
d).
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