Verhütungssystem PERSONA - ein "erotisches Roulette"? Die britische Gesundheitsbehörde weist Ärzte darauf hin,
dass PERSONA sich nicht für Paare eignet, die eine Schwangerschaft zuverlässig verhindern wollen. Der Minicomputer gibt rotes Licht, wenn die
Möglichkeit der Empfängnis besteht (Abstinenz oder andere Verhütungsmethoden wie Kondome ratsam). Bei grünem Signal soll weiterer Schutz
verzichtbar sein. Das Gerät ermittelt die Daten mit Hilfe der Immunassay-gestützten Auswertung von jeweils acht Urinteststreifen pro Zyklus, die Estradiol
und luteinisierendes Hormon erfasst. Es unterscheidet sich damit von anderen Minicomputern wie BIOSELF PLUS oder LADY COMP, die nur die Temperatur
auswerten und deshalb als störanfällig gelten. Nach bislang unveröffentlichten Studienergebnissen, die die Unilever-Tochter Unipath der britischen
Behörde und auch uns auf Anfrage nicht überlassen hat, soll eine Zuverlässigkeit von 94% gewährleistet sein (PERSONA Produktinformation,
ohne Druckzeichen). Somit werden trotz korrekter Bedienung pro Jahr 6 von 100 Frauen ungewollt schwanger. Damit gleicht PERSONA eher einem
"erotischen Roulette" als einem Verhütungsverfahren (Geneesmiddelenbulletin 32 [1998], 11). Zum Vergleich: Bei korrekter Anwendung von
Kondomen werden 2 von 100 Frauen pro Jahr ungewollt schwanger, die Methodensicherheit von Intrauterinpessaren oder oralen Kontrazeptiva liegt bei 1,5 bzw. 0,5
Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre (a-t 2 [1995], 12). Wegen des technologischen Aufwandes dürften
jedoch die Erwartungen an die Zuverlässigkeit von PERSONA höher liegen als für andere Formen der Kontrazeption (MAYOR, S.: Brit. Med. J. 316
[1998], 168). PERSONA eignet sich nicht für Frauen, deren Zyklus kürzer als 23 bzw. länger als 35 Tage ist, die kürzlich entbunden haben, ein
Kind stillen oder nahe den bzw. in den Wechseljahren sind. Die PERSONA-Startpackung kostet 149,50 DM, die pro Zyklus erforderlichen acht Teststäbchen
24,95 DM. Allein das Verbrauchsmaterial ist damit bis zu dreimal teurer als andere Methoden wie Kondome oder die "Pille" (vgl. a-t 3 [1995], 29), - Red.
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