Netzwerk aktuell a-t 1997; Nr. 11: 118

Angiotensin-II-Hemmer und Husten: Eine 73-jährige entwickelt unter der Einnahme von Valsartan (DIOVAN) einen kaum beeinflussbaren unproduktiven Husten. Nach Absetzen des Angiotensin-II-Hemmers klingt er ab. Bei einem Klinikaufenthalt erhält sie erneut Valsartan. Wieder klagt sie über schweren, nächtelang anhaltenden Reizhusten, der sich auch durch hoch dosiertes Kodein (CODIPRONT u.a.) kaum unterdrücken lässt und einige Tage nach Absetzen verschwindet (NETZWERK-Bericht 9171). ACE-Hemmer bedingter Husten wird auf erhöhte Bradykinin-Spiegel zurückgeführt, die Angiotensin-II-Antagonisten - zumindest direkt - nicht beeinflussen sollen. In der klinischen Prüfung von Losartan (LORZAAR) tritt die Störwirkung mit 3% deutlich seltener auf als unter den Hemmstoffen des Angiotensin-Converting-Enzyms (9%). Allerdings wurde auch der ACE-Hemmer- bedingte Husten anfangs als eher seltene Störwirkung verkannt (a-t 11 [1995], 107). Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte liegen für Losartan sechs Meldungen vor (BfArM: Schreiben vom 24. Okt. 1997). Beim kürzlich eingeführten Angiotensin-II-Hemmer Irbesartan (APROVEL u.a., a-t 10 [1997], 103) lässt sich eine geringere Häufigkeit von Husten (10% vs. 17%) gegenüber Enalapril (PRES u.a.) statistisch nicht absichern (MIMRAN, A. et al.: J. Hypertens. 15 [Suppl. 4, 1997], S117).


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