Korrespondenz a-t 1997; Nr. 10: 107

AUSSCHLEICHEN VON BETABLOCKERN

Inwieweit muss ein Auslassversuch einer Betablocker-Therapie unter stationären Bedingungen erfolgen, sofern keine wesentlichen Organkomplikationen zugrunde liegen und es sich um eine essentielle Hypertonie handelt?

Dr. T. KOLLINGER (Internist/Oberarzt)
D-31812 Bad Pyrmont

Nach einer größeren Studie haben Bluthochdruckpatienten, die einen Betablocker absetzen, vorübergehend ein vierfach erhöhtes Risiko der koronaren Herzkrankheit. Das "Entzugssyndrom" kann auch bei Personen ohne koronare Herzkrankheit in der Vorgeschichte Angina pectoris bis hin zum Herzinfarkt auslösen.1 Als Rebound-Phänomen schießt der Blutdruck bisweilen über die ursprünglichen Werte hinaus.2 Die empfindliche Phase des Absetzens wird auf einen Monat geschätzt. Es empfiehlt sich daher, eine Behandlung mit Betablockern über mehrere Wochen ausschleichend zu beenden. Dies erfordert zwar engmaschige ärztliche Überwachung, aber in der Regel keinen Krankenhausaufenthalt, -Red.

1

PSATY, B. et al.: J. Am. Med. Ass. 263 (1990), 1653

2

REYNOLDS, J. E. F.: "MARTINDALE, The Extra Pharmacopoeia", 31. Aufl., The Pharmaceutical Press, Amsterdam, 1996, Seite 832


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