AUSSCHLEICHEN VON BETABLOCKERN |
Inwieweit muss ein Auslassversuch einer Betablocker-Therapie unter stationären Bedingungen erfolgen, sofern keine wesentlichen
Organkomplikationen zugrunde liegen und es sich um eine essentielle Hypertonie handelt?
Dr. T. KOLLINGER (Internist/Oberarzt)
D-31812 Bad Pyrmont
Nach einer größeren Studie haben Bluthochdruckpatienten, die einen Betablocker absetzen, vorübergehend ein vierfach erhöhtes Risiko
der koronaren Herzkrankheit. Das "Entzugssyndrom" kann auch bei Personen ohne koronare Herzkrankheit in der Vorgeschichte Angina pectoris bis hin
zum Herzinfarkt auslösen.1 Als Rebound-Phänomen schießt der Blutdruck bisweilen über die ursprünglichen Werte
hinaus.2 Die empfindliche Phase des Absetzens wird auf einen Monat geschätzt. Es empfiehlt sich daher, eine Behandlung mit Betablockern über
mehrere Wochen ausschleichend zu beenden. Dies erfordert zwar engmaschige ärztliche Überwachung, aber in der Regel keinen
Krankenhausaufenthalt, -Red.
1 | PSATY, B. et al.: J. Am. Med. Ass. 263 (1990), 1653 |
2 | REYNOLDS, J. E. F.: "MARTINDALE, The Extra Pharmacopoeia", 31. Aufl., The
Pharmaceutical Press, Amsterdam, 1996, Seite 832 |
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