ANGIOTENSIN-II-HEMMER IRBESARTAN (APROVEL, KARVEA) |
Zwei Monate nach Eprosartan (TEVETEN, a-t 8 [1997], 82) kommt mit Irbesartan (APROVEL, KARVEA)
der vierte Angiotensin-II-Antagonist auf den Markt: "Mit Hochleistung gegen Hochdruck"1. In drei nur als Abstract vorliegenden Untersuchungen
senkt die Neuerung erhöhten Blutdruck ebenso wie Enalapril (PRES u.a.) bzw. Atenolol (TENORMIN u.a.) bei etwa gleich häufigem Auftreten
unerwünschter Effekte.2-5 Veröffentlichte Vergleichsstudien mit Losartan (LORZAAR) liegen nicht vor. Das Störwirkungsprofil scheint aber
dem anderer Angiotensin-II-Blocker zu entsprechen.6 Unter Losartan nimmt im Vergleich zu Plazebo der linksventrikuläre Massenindex zu.7
Vor einer breiten Anwendung von Angiotensin-II-Hemmern sind daher Langzeitstudien mit klinischen Endpunkten wie Sterblichkeit zu fordern.
Auch im Preis gibt es nichts Neues: Alle Abkömmlinge dieser Klasse kosten pro Jahr 745 DM und damit das Fünffache eines preiswerten ACE-Hemmers
(z.B. 133 DM/Jahr für täglich 50 mg CAPTOHEXAL). Achtung: Wird statt der 150-mg- die 75-mg-Tablette gewählt, ist für Irbesartan bezogen auf
die gleiche Tagesdosis von 150 mg fast das Doppelte aufzuwenden (1342 DM/Jahr).
FAZIT: Für den vierten Angiotensin-II-Antagonisten Irbesartan (APROVEL, KARVEA) können wir keinen Neuigkeitswert ausmachen.
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