Netzwerk aktuell a-t 1997; Nr.9: 99

Zwangsvorstellungen unter Cefixim (CEPHORAL): Ein sechsjähriges Mädchen aus Norddeutschland erhält wegen einer Mittelohrentzündung Cefixim (CEPHORAL Trockensaft). Etwa 15 Minuten nach der ersten Einnahme beobachtet die Mutter ein "Black-out" mit starrem Blick und fehlender Wahrnehmung. Am selben Nachmittag sagt das Kind "aus heiterem Himmel", es würde seine Eltern "am liebsten erschießen". In den darauf folgenden Tagen äußert es mehrmals täglich ähnliche Zwangsvorstellungen, etwa dass es "das Haus der Eltern anzünden" oder "eine Bombe im Kindergarten legen" wolle. Nach Absetzen des Cephalosporins bleiben solche Äußerungen aus (NETZWERK-Bericht 9092). Derartige psychische Alterationen unter Cefixim finden wir in der Literatur nicht. In Verbindung mit Betalaktam-Antibiotika sind allerdings - vermutlich in Folge GABAerger Hemmung - Halluzinationen und andere Störwirkungen am Nervensystem beschrieben (DUKES, M. N. G. (Hrsg.): "Meyler's Side Effects of Drugs", 13. Aufl., Elsevier, 1996, Amsterdam, Seite 684).


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