Kurz und bündig a-t 1997; Nr.8: 86-7

CSE-Hemmer senken Schlaganfallrisiko: Nach epidemiologischen Untersuchungen scheint kein klarer Zusammenhang zwischen Höhe des Cholesterinspiegels und der Gefahr eines Schlaganfalls zu bestehen. In älteren Interventionsstudien mit Fibraten wie Clofibrat (REGELAN N u.a.) nimmt das Risiko unter Verum sogar zu. Zwei Auswertungen klinischer Studien mit Cholesterin-Synthese-Enzym (CSE-)-Hemmern wie Pravastatin (PRAVASIN u.a.) kommen jetzt zu einem anderen Ergebnis. Während sich ein Nutzen in Primärpräventionsstudien nicht sichern lässt, senken CSE-Hemmer im Rahmen der Sekundärprävention, also beispielsweise bei Patienten mit Herzinfarkt, das Hirninfarktrisiko um gut 30%. Pro 1.000 Risikopatienten lassen sich im Jahr ein bis zwei Schlaganfälle verhüten. Zum Vergleich: Die häufigeren koronaren Ereignisse gehen ebenfalls um 30% zurück, absolut aber um 11 pro 1000 Einnahmejahre. Gesamtsterblichkeit und Todesfälle aus kardiovaskulärer Ursache nehmen in den Behandlungsgruppen um 22% bzw. 28% ab (vgl. a-t 8 [1996], 75). Die seltenen tödlichen Schlaganfälle, die eher als blutungsbedingt gelten, kommen unter Verum allerdings geringfügig häufiger vor als unter Plazebo. Dies könnte der Beobachtung aus epidemiologischen Untersuchungen entsprechen, dass hämorrhagische Insulte bei niedrigen Cholesterinspiegeln zunehmen. Wie die Statine vor Schlaganfall schützen, bedarf weiterer Klärung (CROUSE, J. R. et al.: Arch. Intern. Med. 157 [1997], 1305; HEBERT, P. R. et al.: J. Am. Med. Ass. 278 [1997], 313).


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