Teepilz Kombucha nicht immer harmlos: Dem Kombucha-Pilz, einer Symbiose verschiedener Bakterien mit Hefen, werden Heilwirkungen bei
Rheuma, Krebs, AIDS u.a. nachgesagt. Die gallertartige Grundmasse gilt als Lebens- und nicht als Arzneimittel. Gezuckertem schwarzen Tee zugesetzt, entsteht
innerhalb einiger Tage ein säuerliches Gärgetränk. Offenbar kann dieser "Tee" die Gesundheit schädigen: Ein 53jähriger, der
das Getränk zwei Wochen lang wegen Fibromyalgie trinkt, klagt plötzlich über krampfartige Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Kurz darauf
bemerkt er einen Ausschlag am Oberkörper. Bei der Untersuchung ist die Leber druckschmerzhaft. Im Blutbild fallen Thrombozytopenie, Linksverschiebung,
beschleunigte Blutsenkung und erhöhte Leberwerte auf. Ohne weitere Behandlung erholt er sich innerhalb eines Monats (PERRON, A. D. et al.: Ann. Emerg.
Med. 26 [1995], 660). Auch die australische Gesundheitsbehörde dokumentiert zwei Verdachtsmeldungen über Hepatotoxizität des Teepilzes (Austr.
Adv. Drug React. Bull. 16 [1997], 6). Amerikanische Ärzte berichten über zwei Frauen, die bewusstlos bzw. mit Atemnot in ein Krankenhaus eingeliefert
werden. Bei beiden besteht eine ausgeprägte Laktatazidose. Eine der beiden, Hypertonikerin mit vorbestehender mäßiger Niereninsuffizienz, verstirbt
an Herzstillstand. Nach umfangreicher Ausschlussdiagnostik verbleibt als mögliche Ursache für die metabolische Störung der von beiden zum Teil in
großen Mengen konsumierte Kombucha-Tee (Centers for Disease Control: J. Am. Med. Ass. 275 [1996], 96).
|
© 1997 arznei-telegramm |