Kurz und bündig a-t 1997; Nr. 6: 70

Patientengefährdung durch Freseniusprodukte? Zur Sanierung des Nasen-Rachenraumes und der Haut von Patienten und Personal, die mit Methicillin-multiresistenten Staphylokokken-Stämmen (MRSA) kolonisiert sind, werden zur Zeit die Freseniuspräparate FREKAMED und SANA-LIND beworben ("MRSA-wirksame Gegenmaßnahmen ohne Antibiotika"). Klinische Studien, die einen Nutzen belegen, fehlen. Es existiert nur eine experimentelle Untersuchung, in der die in-vitro-Wirksamkeit von FREKAMED gegen lediglich vier MRSA-Stämme getestet wurde.* Zur Wirksamkeit bei Händedesinfektion liegen drei Gutachten vor. In zweien wird Escherichia coli und nur in einem ein einziger MRSA-Stamm als Testkeim berücksichtigt. Aufgrund der mangelhaften Datenlage und der möglichen Gefährdung von Patienten durch Gebrauch der unzureichend geprüften Mittel wird empfohlen, zur Sanierung des Nasen-Rachenraumes und der Haut weiterhin nur Mupirocin (TURIXIN Salbe) zu verwenden (F. DASCHNER).

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Zudem enthält FREKAMED 17 Inhaltsstoffe, von denen drei biologisch schwer abbaubar sind und einer sogar zur Remobilisierung von Schwermetallen aus Klärschlamm führt.


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