FCKW-freies Salbutamol-Dosieraerosol (EPAQ) störanfällig? 18 Jahre, nachdem im Montrealer Protokoll ein Verbot
Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW)-haltiger Treibgase gefordert wurde, kam im April 1996 das erste FCKW-freie Asthmadosieraerosol auf den Markt, das
Salbutamol-haltige EPAQ "... Partner für Patient und Umwelt" (Werbung in Ärzte Ztg. vom 22. April 1996). Als alternatives Treibmittel
enthält das Aerosol Hydrofluoralkan 134a, das die Ozonschicht nicht beeinflussen soll, aber wie FCKW den Treibhauseffekt fördert. Ein englischer
Allgemeinmediziner berichtet, dass innerhalb eines halben Jahres 55 (80%) von 69 Patienten über Schwierigkeiten bei der Anwendung des britischen EPAQ-
Korrelats AIRMIR klagen. Unabhängig von der Charge funktionieren die Geräte nicht richtig oder versagen vollständig. Die Mehrzahl der Anwender
zieht herkömmliche Salbutamol-Dosieraerosole (SULTANOL u.a.) vor (BAMBER, M. G.: Lancet 348 [1996], 1737; Scrip 2197 [1997], 18). Laut Hersteller 3M
Medica lassen sich "Funktionsbeeinträchtigungen, die in seltenen Fällen durch Substanzablagerung am Ventilausgang beobachtet worden
sind", durch Spülen mit heißem Wasser beheben und durch konsequente Einhaltung der Hinweise zu Pflege und Reinigung des Gerätes
vermeiden (3M Medica: Schreiben vom 7. Jan. 1997; SPIERS, R.: Lancet 349 [1997], 364). Der in EPAQ zur Lösung von Salbutamol verwendete 99%ige
Alkohol verdunstet rasch, was Wirkstoffablagerungen am Ventilausgang und damit Verstopfen begünstigt. Die erforderliche Reinigungszeremonie erscheint im
Alltag unpraktikabel und die Firmenmeinung, dass die Blockaden Patienten nicht gefährden sollen, für ein Akutarzneimittel unplausibel. An Alkohol- und
FCKW-freien Aerosolen wird gearbeitet. Zudem stehen Pulverinhalate (SULTANOL ROTADISK) zur Verfügung. Wir bitten bei EPAQ-Versagen um Bericht an
unser NETZWERK, -Red.
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