Kurz und bündig a-t 1997; Nr. 2: 22

Unterschätzt und unzureichend behandelt - Schmerzen bei HIV-Patienten: Ähnlich häufig wie Krebskranke leiden HIV-infizierte Patienten unter Schmerzen. Mit fortschreitender Erkrankung nehmen auch Schmerzen zu - ausgelöst durch die Infektion selbst, durch Sekundärinfektionen und Tumoren oder durch die AIDS-Therapie. Nach einer französischen Untersuchung mit 315 HIV-Infizierten werden 85% der unter Schmerzen leidenden nicht ausreichend behandelt. Bei jedem zweiten unterschätzen die befragten Ärzte den Schmerz. Aber selbst gemessen an der Beurteilung der Ärzte bleibt die Therapie bei 70% inadäquat. Von den 69 am schwersten betroffenen Patienten erhält knapp die Hälfte keine Analgetika und nur 10 (15%) Opioide. Nur einer der 21 mit schmerzhafter peripherer Neuropathie nimmt ein Antidepressivum ein (LARUE, F. et al.: Brit. Med. J. 314 [1997], 23).


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