ANTIALLERGIKUM LORATADIN (LISINO): SCHWERE LEBERSCHÄDEN |
Einen Monat nach Entfernung der Gallenblase wird eine 42jährige Frau mit Ikterus, Aszites und erhöhten Leberwerten erneut ins Krankenhaus
eingewiesen. Als Auslöser kommt nach Ausschluss anderer Ursachen die 14monatige Einnahme des Antiallergikums Loratadin (LISINO) in Betracht.
Leberversagen mit Enzephalopathie erfordert eine Lebertransplantation. Ein 33jähriger, der nach zweiwöchiger Einnahme von Loratadin eine
cholestatische Hepatitis erleidet, erholt sich innerhalb von zwei Monaten nach Absetzen des Antihistaminikums.1
Nekrosen, entzündliche Infiltrate und intrahepatische Cholestase weisen bei beiden auf eine medikamentöse Leberschädigung hin. Bereits die
klinischen Prüfer von Loratadin erfassten vereinzelt Gelbsucht, Hepatitis und Lebernekrosen.1 Nach Markteinführung wird - wie auch für
Terfenadin (TELDANE u.a.) - über Leberschäden berichtet.2,3
Während amerikanische Produktinformationen Ärzte auf diese potentiell lebensbedrohlichen Schäden ebenso aufmerksam machen wie auf
mögliche Herzrhythmusstörungen (vgl. a-t 7 [1996], 70; 3 [1996],
25), nennt die Rote Liste für LISINO seit 1990 Mundtrockenheit als einzige Störwirkung.4,5
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