Endlich Madaus zieht ECHINACIN-Ampullen zurück: "Wir haben uns entschlossen, die ECHINACIN-Ampullen nicht weiter im
Markt zu führen, da die Nachzulassung dieses Präparates nicht mehr weiter verfolgt wird," lautet die knappe Mitteilung des Verzichts von Madaus
auf die parenterale Zubereitung mit Purpursonnenhutkrautpreßsaft (Pharm. Ztg. 141 [1996], 4447). Seit zehn Jahren berichten wir über zum Teil
lebensbedrohliche immunallergische Folgen der nicht verschreibungspflichtigen (!) Injektion (a-t 6 [1986], 53). Nachprüfbare klinische Befunde für die
postulierte Steigerung der Abwehrkräfte fehlen. Die Rücknahme noch auf dem Markt verbliebener Injektionslösungen (PASCOTOX FORTE,
Echinacea-pallida-Wurzelextrakt) ist überfällig. Auch in den Tropfen- und Tabletten-Zubereitungen sehen wir unnötig riskante Arzneimittel von
zweifelhaftem Nutzen für zumeist banale Indikationen.
Information über unerwünschte Wirkungen von Echinacea-Präparaten versucht Madaus zu unterdrücken: Die Veröffentlichung einer
Mitteilung der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft über 97 Verdachtsmeldungen (Dtsch. Ärztebl. 93 [1996], C-1926), die
routinemäßig vorab den Herstellern zuging, wollte die Firma durch Klageandrohung unterbinden. Die Rote Liste 1996 (51 010) nennt für ECHINACIN
per os keine Störwirkungen, Red.
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