Stört Anti-Craving-Mittel Acamprosat (CAMPRAL) die Einstellung oraler Antikoagulantien? Der Apotheker einer norddeutschen Klinik
berichtet über einen Patienten, der neben dem Antikoagulans Phenprocoumon (MARCUMAR u.a.) das sog. Anti-Craving-Mittel Acamprosat (CAMPRAL)
einnimmt. Der Quickwert fällt auf 3% mit der Folge lebensbedrohlicher Blutungen (NETZWERK-Bericht 8542). Seit März dieses Jahres wird Acamprosat in
Deutschland zur Alkoholentwöhnung angeboten (vgl. a-t 11 [1995], 110). Das Mittel wird weder verstoffwechselt
noch an Plasmaproteine gebunden, so daß diese Möglichkeiten einer Wirkungsverstärkung von Phenprocoumon ausscheiden. Dem Hersteller Lipha
liegen keine Veröffentlichungen oder Störwirkungsberichte zu Interaktionen mit oralen Antikoagulantien vor (Lipha: Fax vom 2. Oktober 1996).
|
© 1996 arznei-telegramm |