Thiazid-Diuretika mindern Risiko von Oberschenkelfrakturen: Seit gut 10 Jahren mehren sich Hinweise, daß Thiazid-Diuretika wie
Hydrochlorothiazid (ESIDRIX u.a.) den Knochenabbau im Alter verlangsamen und das Frakturrisiko senken (a-t 6 [1984], 50; 4 [1989], 42; 3 [1990], 31). Ursächlich wird eine verringerte Kalziumausscheidung im Urin vermutet. Eine holländische Fall-
Kontroll-Studie läßt jetzt eine Halbierung des Risikos von Oberschenkelbrüchen bei über 45jährigen unter Thiaziden erkennen. Werden
täglich 50 mg Hydrochlorothiazid oder mehr, also das Doppelte bis Vierfache der zur Blutdrucksenkung erforderlichen Dosis (vgl. a-t 7 [1995], 70; 7 [1990], 66) länger als ein Jahr eingenommen, sinkt
das Risiko auf ein Drittel. Mit steigender Wirkstoffmenge wächst allerdings die Fallneigung (orthostatische Hypotonie etc.). Der Effekt ist nicht von Dauer:
Bereits zwei Monate nach Absetzen des Diuretikums nimmt die Frakturgefährdung wieder zu (HERINGS, R. M. C. et al.: J. Clin. Epidemiol. 49 [1996], 115).
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