SCHOCK DURCH ANTIEMETIKUM DOMPERIDON (MOTILIUM) |
Vier Frauen reagieren nach der Einnahme des Antiemetikums Domperidon (MOTILIUM) mit Schock bzw. Gesichts- oder perioralem Ödem und
Dyspnoe. Die japanische Gesundheitsbehörde läßt daraufhin in die Produktinformationen einen deutlichen Warnhinweis vor anaphylaktischem
Schock aufnehmen. Bei den ersten Anzeichen auf Überempfindlichkeit ist der Dopaminantagonist abzusetzen. Die Behörde greift damit zum dritten Mal
ein, berichtet unser Japankorrespondent. Die erste Warnung galt 1983 der Injektionsform*. Innerhalb von drei Jahren nach Markteinführung wurde in
Japan über 17 schwere Schockreaktionen berichtet, davon 7 tödliche. Zäpfchen*, die 1985 die Ampullen ersetzten, galten zunächst
als besser verträglich, bis zwei Schockereignisse im Juli 1989 die Behörde erneut handeln ließen. Byk Gulden (Deutschland) kennt fünf
Meldungen über anaphylaktische Reaktionen, zwei davon in Verbindung mit Domperidon-Tropfen, die mit den für Unverträglichkeitsreaktionen
bekannten Parabenen konserviert sind. Die Firma will "alsbald" auch im Beipackzettel der Tabletten auf die in der Rote Liste 1995 nicht erwähnte
Gefährdung durch Schock hinweisen.1 Packungen mit den unvollständigen Produktinformationen werden abverkauft.
1 Byk Gulden: Schreiben vom 12. Dez. 1995
* Hierzulande nicht im Handel
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