QUINCKEÖDEM DURCH ANGIOTENSIN-II-BLOCKER LOSARTAN (LORZAAR) |
Ein an fokaler segmentaler Glomerulosklerose erkrankter 52jähriger mit Kontrastmittelallergie und Captopril (LOPIRIN u.a.)-bedingtem Husten in der
Vorgeschichte erhält den neuen Angiotensin-II-Blocker Losartan (LORZAAR) zur Senkung des erhöhten Blutdrucks. Innerhalb einer halben Stunde nach
Einnahme einer 50-mg-Tablette beginnt der Hals zu kratzen. Der Patient hat das Gefühl, als ob "etwas in der Kehle stecke". Lippen und rechte
Gesichtshälfte schwellen an, das Gesicht fühlt sich heiß an. Unter Diphenhydramin (BENADRYL N u.a.) klingen die Beschwerden ab.
Damit liegt ein weiterer Bericht über Angioödem in Verbindung mit Losartan vor (vgl. a-t 11 [1995], 107).
Husten und angioneurotisches Ödem gelten als Klasseneffekte der ACE-Hemmer, die auf Bradykininanreicherung beruhen sollen (a-t 11 [1994], 109). Losartan läßt das den Entzündungsmediator inaktivierende Angiotensin-Converting-
Enzym (Kininase II) unbeeinflußt. Bradykininbedingte Störwirkungen sollten daher nicht zu erwarten sein. Husten tritt in klinischen Studien mit Losartan
deutlich seltener auf als nach ACE-Hemmern und nicht häufiger als in Verbindung mit Hydrochlorothiazid.
FAZIT: Der neue Angiotensin-II-Blocker Losartan (LORZAAR) kann ein unter Umständen lebensbedrohliches Angioödem hervorrufen. Bis mehr
Erfahrungen mit Losartan vorliegen, empfiehlt sich Vorsicht bei Personen, die auf ACE-Hemmer mit Husten oder Angioödem reagiert haben.
ACKER, C. G., A. GREENBERG: N. Engl. J. Med. 333 (1995), 1572/ati d
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