Kurz und bündig a-t 1990; Nr.7: 66

Azetylzystein (FLUIMUCIL-ANTIDOT u.a.) bei Parazetamol-Vergiftung: Mit Azetylzystein (FLUIMUCIL-ANTIDOT u.a.) läßt sich ein Teil der durch Überdosierung des Analgetikums Parazetamol (BEN-U-RON u.a.) ausgelösten Leberschäden abwenden, wenn es möglichst rasch nach der Intoxikation gegeben wird (vgl. a-t 12 [1983], 108). Je nach Autor wurde die Intervention bislang als erfolgversprechend angesehen, wenn sie innerhalb von 10-16 Stunden nach der Intoxikation beginnt. Doch auch die spätere Verwendung verspricht Erfolg: In einer Studie an 100 Patienten mit Parazetamol- induziertem fulminanten Leberversagen liegt die Mortalität bei Patienten, die noch 10-36 Stunden nach der Vergiftung Azetylzystein erhielten, mit 37% deutlich günstiger als bei Patienten ohne Antidot (Mortalität 58%). Unter dem Antidot entwikkelten weniger Patienten höhergradiges Koma (51% gegen 75%). Auch noch die später als 16 Stunden begonnene Antidotbehandlung mit Azetylzystein i.v. kann somit die Prognose der Patienten verbessern (HARRISON P. M. et al.: Lancet 335 [1990], 1572).


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