Azetylzystein (FLUIMUCIL-ANTIDOT u.a.) bei Parazetamol-Vergiftung: Mit Azetylzystein (FLUIMUCIL-ANTIDOT u.a.) läßt sich ein Teil
der durch Überdosierung des Analgetikums Parazetamol (BEN-U-RON u.a.) ausgelösten Leberschäden abwenden, wenn es möglichst rasch
nach der Intoxikation gegeben wird (vgl. a-t 12 [1983], 108). Je nach Autor wurde die Intervention bislang als erfolgversprechend angesehen, wenn sie innerhalb
von 10-16 Stunden nach der Intoxikation beginnt. Doch auch die spätere Verwendung verspricht Erfolg: In einer Studie an 100 Patienten mit Parazetamol-
induziertem fulminanten Leberversagen liegt die Mortalität bei Patienten, die noch 10-36 Stunden nach der Vergiftung Azetylzystein erhielten, mit 37% deutlich
günstiger als bei Patienten ohne Antidot (Mortalität 58%). Unter dem Antidot entwikkelten weniger Patienten höhergradiges Koma (51% gegen 75%).
Auch noch die später als 16 Stunden begonnene Antidotbehandlung mit Azetylzystein i.v. kann somit die Prognose der Patienten verbessern (HARRISON P.
M. et al.: Lancet 335 [1990], 1572).
|
© 1990 arznei-telegramm |