OVULATIONSAUSLÖSER CLOMIFEN (DYNERIC u.a.): EIERSTOCKTUMORE? |
Eine Metaanalyse von 12 Studien läßt ein erhöhtes Risiko von Eierstockkrebs für Frauen erkennen, deren Unfruchtbarkeit
medikamentös behandelt wird. Elf von knapp 4.000 Frauen, die innerhalb von zehn Jahren in Seattle (USA) wegen Infertilität untersucht und in einer
Kohortenstudie erfaßt wurden, erkrankten an Ovarialkarzinomen, "Borderline"-Tumoren oder Granulosazelltumoren. Neun hatten Clomifen (DYNERIC
u.a.; s. auch a-t 10 [1989], 96) eingenommen.
Frauen, die den Ovulationsauslöser zwölf oder mehr Zyklen einnehmen, tragen ein elffach höheres Risiko für Eierstockgeschwülste als
unbehandelte unfruchtbare Frauen. Für weniger als zwölf Clomifen-Zyklen und Injektionen von menschlichem Choriongonadotropin (PREGNESIN u.a.)
läßt sich kein erhöhtes Tumorrisiko ausmachen. Frauen, die sich wegen Unfruchtbarkeit behandeln lassen, sollen möglichst wenig Arzneimittel
erhalten. Zu prüfen ist, ob beispielsweise Eizellen zur In-vitro-Fertilisation auch ohne Stimulation entnommen werden können. Nach medikamentöser
Behandlung der Unfruchtbarkeit genügt für Frauen, in deren Familie kein Eierstockkrebs aufgetreten ist, zur Früherkennung die einmal jährliche
rekto-vaginale Untersuchung.
ROSSING, M. A. et al.: N. Engl. J. Med. 331 (1994), 771
WHITTEMORE, A. S.: N. Engl. J. Med. 331 (1994), 805
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