THERAPIE DES PSEUDOKRUPP IM AMBULANTEN NOTDIENST |
Zu Ihrer Therapieempfehlung zum Pseudokrupp (a-t 9 [1994], 86) vermisse ich einen
Hinweis auf die nicht ungewöhnliche Situation im ärztlichen Notdienst: eine Vernebelung der genannten Substanzen Adrenalin oder Budesonid ist dann
mangels technischer Voraussetzungen i. a. nicht möglich. Bieten sich daher Dosieraerosole (ADRENALIN MEDIHALER/PULMICORT DA) bzw. der
PULMICORT TURBOHALER als Alternative an?
Dr. med. E. SIEVERT
D-53119 Bonn
Die Anwendung von Adrenalin oder Budesonid als Dosieraerosol (ADRENALIN MEDIHALER, PULMICORT DOSIERAEROSOL) kann im ambulanten Notdienst
eine vertretbare Alternative zur Vernebelung der Wirkstoffe bei schwerem Pseudokrupp sein. Hierbei ist streng auf die Applikation während der Inspiration zu
achten, da die Mittel sonst nur die Mundschleimhaut und nicht den Kehlkopf erreichen. Eine Inhalationshilfe mit Maske (AEROCHAMBER, BABYHALER o.ä.)
erleichtert die Anwendung.1
ADRENALIN MEDIHALER enthält pro Hub 0,35 mg Adrenalin. Es sollen zunächst ein bis zwei Sprühstöße inhaliert werden. Bei fehlender
Besserung und Pulsfrequenz unter 200 pro Minute bei Säuglingen bzw. unter 180 bei älteren Kindern ist eine Wiederholung nach drei bis fünf
Minuten möglich.1 Die Inhalation von Budesonid mittels Dosieraerosol im Rahmen der Notfalltherapie läßt keine relevanten
Störwirkungen durch Überdosierung befürchten.
Der PULMICORT-TURBOHALER kommt als Alternative nicht in Betracht, da kleine Kinder mit Pseudokrupp den zum Transport notwendigen inspiratorischen
Fluß nicht aufbringen können.1
1 SEIDENBERG, J., Oldenburg, persönliche Mitteilung
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