Kurz und bündig a-t 1994; Nr.10: 99

Infektion nach Gelenkersatz – hämatogen durch Mundhöhlenkeime? Hüftgelenk-Endoprothesen sollen bei ca. 0,3% der Operierten auf dem Blutweg infiziert werden. Nach einer britischen Untersuchung an vier Patienten mit infiziertem Hüft- bzw. Kniegelenksersatz stammten die Erreger – Streptococcus sanguis – wahrscheinlich aus dem Mund. Keime aus der infizierten Prothese und der Mundhöhle reagierten jeweils gleich empfindlich auf verschiedene Antibiotika. Die Muster der Zellwand-Polypeptide stimmten ebenfalls weitgehend überein. Alle vier Patienten litten unter ausgedehnten Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Periodontitis) mit Beteiligung von Wurzelspitzen. Die Autoren empfehlen, vor Einsatz orthopädischer Prothesen Entzündungen im Bereich der Mundhöhle zu sanieren (BARTZOKAS, C. A. et al.: Brit. Med. J. 309 [1994], 506). Dies gilt auch für gefäßchirurgische Eingriffe (STANSBY, G. et al.: Brit. Med. J. 309 [1994], 880).


© 1994 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm | Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.


arznei-telegramm Hefte
unabhängig. kritisch. anzeigenfrei.

arznei-telegramm® – gedruckt oder als E-Paper ab 5,67 Euro im Monat!

Wir schätzen Ihr Feedback

Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!