Korrespondenz a-t 1994; Nr.10: 98

5-FLUOROURACIL PLUS KALZIUMFOLINAT
BEIM KOLOREKTALEN KARZINOM

Ihr Bericht über einen Bericht über einen Bericht eines Artikels im J. Clin. Oncol. aus dem Jahre 1993! (a-t 8 [1994], 76) hat dem von Ihnen selbst erhobenen Anspruch auf einwandfreie Berichterstattung nicht entsprochen!...

  1. ...Remissionen sind nicht "alles", Lebensverlängerung aber auch nicht. Die Formel von FREY et al: "Lebensverlängerung x Lebensqualität" ist das Maß eines Therapieerfolges; oder um den modernen Ausdruck von BRUNNER zu verwenden: TWIST = time without symptoms and therapy.
  2. Es ist nicht erwiesen, daß beim Mamma-Karzinom die medikamentöse Therapie (möglicherweise jegliche Therapie) statistisch zur Verlängerung der Überlebenszeit beiträgt! Dennoch kann mit den moderneren operativen, hormonellen, zytostatischen oder radiotherapeutischen Verfahren – in der Hand des Erfahrenen – vielen Frauen sehr viel Leid und Schmerzen erspart werden. Nach Ihrem – in dem Kommentar verwendeten Argument – wäre jegliche derartige Therapie ohne gesicherten Nutzen.

Prof. Dr. med. J. PREISS
Klinik für Onkologie und Immunologie, Caritasklinik St. Theresia
D-66113 Saarbrücken


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