Plötzlicher Tod nach Malariamittel Halofantrin (HALFAN): Eine 52jährige Lehrerin nimmt zur Behandlung einer Chloroquin (RESOCHIN
u.a.)-resistenten Malaria im Abstand von acht Tagen zweimal 1.500 mg Halofantrin (HALFAN) ein. Am Morgen nach dem zweiten Einnahmezyklus wird die zuvor
gesunde und leistungsfähige Frau tot aufgefunden. Es gibt keinen Anhalt für eine andere Todesursache als plötzlichen Herztod (NETZWERK-
Bericht 7189). Wegen potentiell lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen (a-t 5 [1993], 50) gelten jetzt
strengere Anwendungsrichtlinien für das ausschließlich zur Therapie verwendete Malariamittel. Personen mit verlängertem QT-Intervall dürfen
kein Halofantrin einnehmen. Der Strukturmerkmale von Mefloquin (LARIAM) tragende Wirkstoff eignet sich nicht für Patienten mit QT-Verlängerung in der
Familienanamnese, mit Herzerkrankungen oder Elektrolytstörungen. Er darf nicht mit ebenfalls QT-verlängernden Arzneimitteln wie Chinidin (CHINIDIN
DURILES u.a.), Neuroleptika, Antidepressiva oder H1-Blockern kombiniert werden. Die gleichzeitige oder kurz zurückliegende Einnahme von Mefloquin
erhöht die Gefahr ventrikulärer Rhythmusstörungen. Nach britischen Empfehlungen sollen diejenigen, die mit Mefloquin einer Malaria vorbeugen, kein
Halofantrin als Stand-by-Therapeutikum erhalten (BREADLY, D. J.: Brit. Med. J. 308 [1994], 721 / ati d).
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