Todesfälle in Verbindung mit Sulfonamid-Kombination Co-trimoxazol (BACTRIM u.a.): Eine 59jährige Baden-Württembergerin
nimmt gegen Blasenentzündung drei Tabletten Co-trimoxazol (BACTRIM FORTE u.a.) ein. Anschließend erkrankt sie an einer fulminanten nekrotisierenden
Hepatitis. Innerhalb von drei Monaten kommt es zum Leberversagen, an dem die vorher stets gesunde Rentnerin verstirbt (Bericht 7202). Das NETZWERK DER
GEGENSEITIGEN INFORMATION verzeichnet vier weitere Berichte über tödliche Zwischenfälle. Die Kombination aus dem Dihydrofolsäure-
Reduktasehemmer Trimethoprim und einem Sulfonamid wird verdächtigt, Multiorganversagen (4759), LYELL-Syndrom (5870), Laryngospasmus und
Lungenödem (2815) sowie Blutungen und Verbrauchskoagulopathie (1358) ausgelöst zu haben. Das britische Committee on Safety of Medicines
weiß von 113 Todesfällen in Verbindung mit dem dort seit 25 Jahren verwendeten "Verkaufsschlager" und schließt nicht aus, daß die
tatsächliche Zahl zehnmal höher liegt (Sunday Times vom 27. Febr. 1994). Die gravierenden Störeffekte relativieren die Stellung von Co-trimoxazol
als Mittel der Wahl (Arzneimittelkursbuch '92/93, A.V.I., Berlin, S. 835). Reicht Trimethoprim (TRIMANYL u.a.) allein aus, empfiehlt es sich, das Monopharmakon
vorzuziehen, Red.
|
© 1994 arznei-telegramm |