"Aus" für Ginkgo biloba (TEBONIN)-Ampullen: Flavonoide wirken auffällig immunogen. Für die flavonoidhaltigen, als
"Durchblutungsförderer" angebotenen Ginkgo-biloba-Extrakte (TEBONIN u.a.) sind seit Jahren zum Teil schwere immunallergische Erkrankungen
nach parenteraler Anwendung bekannt (Arzneimittelkursbuch '92/93, A.V.I., Berlin, 1992, S. 545). Angesichts der "unzureichend begründeten
therapeutischen Wirksamkeit" (a-t 5 [1989], 45) und gehäuft aufgetretener (1993 allein 17 gravierende Folgen), über ein "vertretbares Maß
hinausgehender" unerwünschter Wirkungen einschließlich anaphylaktischem Schock und lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörung
will das Bundesgesundheitsamt das Ruhen der Zulassung von TEBONIN P.I. Injektionsflaschen anordnen. Neun (18%) von 50 Personen reagierten in einer
Arztpraxis auf Infusionen von TEBONIN P.I. mit Schüttelfrost, Fieber, Erbrechen, Durchfall sowie am Folgetag mit ausgeprägter Leukozytose und
Leberenzymanstieg. Überprüfungen der verwendeten Chargen ergaben keinen Anhalt auf Verunreinigungen durch Mikroorganismen, Pyrogene oder
andere Abnormalitäten (Pharm. Ztg. 139 [1994], 986). Vor sieben Jahren warnte das österreichische Gesundheitsministerium vor schwerer
Unverträglichkeit bis hin zum Schock bei Mischinfusion von TEBONIN mit dem Kälberblut-Präparat ACTOVEGIN (a-t 11 [1987], 101).
Venenentzündung sowie bigeminiform einfallende ventrikuläre Extrasystolen mit allgemeiner Schwäche und retrosternalem Schmerz
nach parenteraler TEBONIN-Gabe sind dem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION berichtet worden (Berichte 2325, 2604). Auch die Einnahme per
os verursacht bisweilen schwerwiegende Unverträglichkeiten: Unter Komedikation von GINKOBIL RATIOPHARM zu jahrelang gut vertragenem Sitosterin-
Echinacea-haltigem AZUPROSTAT entwickelt sich generalisierter Juckreiz mit disseminierten Papeln (6023). Juckreiz und Rötung im Gesicht sowie starker
Juckreiz am Bein mit schuppendem Ekzem sind Folge der Einnahme von TEBONIN FORTE bzw. RÖKAN FLÜSSIG (1736, 4983), Red.
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