CAVE ERGOTAMIN (MIGREXA U.A.) PLUS SUMATRIPTAN (IMIGRAN) |
Ergotaminhaltige Migränemittel (MIGREXA u.a.) und der ebenfalls zur Anfallskupierung angebotene Serotoninagonist Sumatriptan (IMIGRAN)
können an Herz und Zentralnervensystem bedrohliche Vasospasmen auslösen (vgl. 8 [1993], 84). Die
kombinierte Anwendung beider Mittel ist strikt zu vermeiden (vgl. a-t 2 [1993], 22). Sie führte bei einem
24jährigen sonst gesunden Migränepatienten zunächst zu Gangstörungen, Schwindel, Bradykardie, Schweißausbruch und Erbrechen
sowie am dritten Tag zu Sprechschwierigkeiten und zeitweise gestörter Ansprechbarkeit. Die Computer-Tomographie zeigt einen Infarkt des Kleinhirns.
Hinweise auf Gefäßanomalien finden sich nicht.
Die schwedische Arzneimittelbehörde warnt davor, am selben Tag zuerst ein Ergotaminpräparat, dessen Gefäßwirkungen bis zu 24 Stunden
anhalten können, und dann Sumatriptan anzuwenden. Umgekehrt erscheine es wegen der kurzen Halbwertszeit des Serotoninagonisten (2 Stunden)
vertretbar, bei unzureichender Wirkung sechs Stunden nach einmaliger Sumatriptan-Anwendung Ergotamin zu versuchen.
FAZIT: Migränepatienten müssen darüber aufgeklärt werden, daß sie wegen des erhöhten Risikos bedrohlicher
Gefäßspasmen nach Ergotamin (MIGREXA u.a.) 24 Stunden lang kein Sumatriptan (IMIGRAN) anwenden dürfen.
Biverkningsnytt: Läkartidningen 91 (1994), 63/ati d
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